Sich haben sicher schon mal den Satz gehört: „Optimal kommunizieren heißt, das Selbstwertgefühl des anderen zu achten.“
Häufig wird von Wertschätzung und von Achtung des Selbstwertgefühls gesprochen. Doch was bedeutet Selbstwertgefühl und was ist sich jeder Mensch selbst wert?
Versuchen Sie ruhig mal in Ruhe 2-3 Minuten die Frage „Was bin ich wert?“ zu beantworten.
Nicht so einfach zu beantworten, richtig? Einen Wert so ohne weiteres anzugeben fällt jedem Individuum schwer, da unsere Werte vielschichtig sind.
Entwicklunsgsfördernde Kommunikation, wie ich es nenne, trägt dazu bei Werte zu finden die stets in Kombination mit der Kommunikation stehen.
Sie kennen sicher die Situation in Gesprächen, wo Sie sich selbst ertappen und die „wertende Rolle“ einnehmen.
Sieht der andere mich positiv? Wenn ja erhöht das mein Selbstwertgefühl.
Sieht der andere mich negativ? Wenn ja gefährdet das mein Selbstwertgefühl.
Hier ist die Kunst sich auf die Mitteilung des Gesprächspartners zu konzentrieren und keine positive oder negative Beurteilung zu erkennen.
Immer wenn das Selbstwertgefühl des anderen verletzt wird, leidet die Kommunikation. Je mehr eine Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Gesprächspartner leidet, desto weniger erfolgreich ist sie, denn man muss sich mit diesem „Ballast“ beschäftigen. In der Kommunikation können oft bis zu 90% ein solcher Ballast sein.
Um diesen „Ballast“ erfolgreich zu reduzieren gibt es zwei Elemente, die man verstehen sollte.
Der Mensch und sein Selbstwertgefühl.
Die Stärkung des Selbstwertgefühls als zentrales menschliches Bedürfnis.
1. Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, den Entwicklungsgrad den ein Mensch erreicht hat, lässt sich anhand seines Selbstwertgefühls erkennen. Immer wieder fühlen sich Menschen minderwertig, verfügen demnach über ein „schwaches“ Ich. Das Selbstwertgefühl hat einen einzigen Gegenspieler, und zwar das Minderwertigkeitsgefühl, mit dem sich jeder Mensch auseinandersetzen sollte. Um ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln, dies im Alltag zu verkörpern und folglich auszustrahlen müssen laut Sigmund Freud folgende sechs Punkte erfüllt sein.
Ich/Ideal-Ich: wie ist meine Persönlichkeit heute und welche Wunsch-Persönlichkeit hätte ich gerne
Lob und Anerkennung: wie erhalte ich Bestätigung?
Aufgabe: dient die Arbeit oder eine Aufgabe meiner Bestätigung?
Partnerschaft: wie werde ich angenommen? Annahme nach Maslow
Angepasste Aggression: bin ich ein Mensch der leicht aus der Haut fährt, oder habe ich mich im Griff? Wie ist mein Reiz-Reaktionsverhalten?
Gewissen: ohne Gewissen kann das Selbstwertgefühl nicht vervollständigt werden. Achtung: ein schlechtes Gewissen oder auch Selbstzweifel schmälern das Selbstwertgefühl.
2. Die Stärkung des Selbstwertgefühls ist das zentrale Bedürfnis eines jeden Menschen. Alles was wir tun oder auch nicht, geschieht unbewusst mit der Absicht unser Selbstwertgefühl zu stärken. Dies impliziert, dass wir „persönliche“ Angriffe, Angriffe auf unser Selbstwertgefühl versuchen abzuwehren.
Befindet sich unser Selbstwertgefühl in einer noch minderentwickelten Phase, dann äußert sich dies in bestimmten Verhaltensweisen, wie beispielsweise einer übermäßigen Abhängigkeit von der Umgebung, dem Verhalten alles bejahen zu müssen und ohne eigene Meinung und Initiative aufzutreten, sowie ein krankhaftes Geltungsbedürfnis.
Um sein Selbstwertgefühl aufzubauen ist das Umfeld, das soziale System, ein wesentlicher Einflussfaktor. Zusammenfassend kann gesagt werden, alles man tut, tut man letztendlich, um das eigene Selbstwertgefühl zu erhalten, zu verteidigen oder auszubauen. Das Umfeld hat die Aufgabe durch positive Umfeldreaktionen, wie beispielsweise positivem Feedback, das Selbstwertgefühl zu beeinflussen.
Unsere Mitmenschen in unseren sozialen Systemen, beruflich oder privat, sind ein Spiegel für uns. Diesen Spiegeleffekt können wir nur durch Kommunikation für unsere Entwicklung nutzen.
Jedes Individuum besitzt eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur bzw. -anteile, um diese zu bewahren ist es notwendig zu Lebzeiten regelmäßig zu kommunizieren. Wird dies nicht getan ist der Effekt sichtbar bei Menschen, die isoliert leben oder sich ausschließlich als Einzelwesen betrachten. Diese Struktur und Persönlichkeitsanteile verfallen und häufig ist ein Rückfall in kindliche Verhaltensweisen vorprogrammiert.
Wenn bei Menschen einer der oben angeführten sechs Punkte des Selbstwertgefühls wenig ausgeprägt ist, wird empfohlen an diesem Punkt zu arbeiten und dieses „Defizit“ nicht durch andere zu kompensieren.
Ich möchte gerne das Bild des Selbstwertgefühls nach Freud um meine Erfahrung ergänzen. Besonders in Organisationen, in Unternehmen habe ich feststellen dürfen, dass eine zusätzliche Komponente wesentlich für das Selbstwertgefühl eines Menschen ist und zwar ist es Humor. Meiner Ansicht nach beschreibt die siebte Komponente des Selbstwertgefühls die Fähigkeit auch die Schattenseiten des Lebens mit heiterer Gelassenheit und geistiger Überlegenheit zu betrachten. Wenn ich in Gesprächen die Frage stelle welchen Stellenwert Humor in Ihrer täglichen Arbeit hat, dann kommt es durchaus vor, dass Seriosität als das Maß aller Dinge genannt wird. Doch Seriosität schließt Humor nicht aus, ganz im Gegenteil zeigen Sie Ihrem Gesprächspartner, dass Ihnen Ihre Aufgabe, ein Punkt des Selbstwertgefühls nach Freud, Spaß macht, nehmen Sie sich inneren Druck und Arbeiten Sie mit Humor, ohne die Seriosität dabei zu verlieren.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie ab sofort intensiver und vor allem bewusst darauf achten, das Selbstwertgefühl des Gegenübers nicht zu vergessen, denn je besser das Selbstwertgefühl des Gegenübers ist, desto besser verläuft die Kommunikation für beide und desto mehr Erfolge kann man feiern.
Sollte es bei der Kommunikation und dem Status Quo Ihres Selbstwertgefühls „hapern“, dann melden Sie sich gerne bei mir für ein kostenloses Erstgespräch oder Coaching, um Ihr Ihr Selbstwertgefühl auf den Prüfstand zu stellen und wirkungsvoll auszubauen.
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